PachaMama und Coffee Pirates aktuelle News

Peru Kaffee Pacha Mama und Coffee Pirates

Liebe PachaMama Freunde,

wir möchten uns ganz herzlich für Euer Vertrauen und die gute Zusammenarbeit bedanken.
Ihr habt uns geholfen in diesem herausfordernden Jahr zu lernen und zu wachsen, und vor allem, Ihr habt unsere Cafetaleros im Dorf Miguel Grau unterstützt einen angemessenen Lebensstandard zu erreichen.

Heute möchte ich Euch über alles informieren, was in der Kooperative passiert ist, wobei ihr sie unterstützt habt und was in diesem Jahr noch passieren wird.

  1. Der erste Verlust der Kooperative nach fast 10 Jahren.
    a. Wie kann das bei dem hohen Börsenpreis passieren?

    b. Grenzen des Machbaren beim Import
  2. Rückblick
    - aus Sicht der Cafetaleros

    - aus deutscher Sicht
  3. Ausblick
    - optimistisch trotz Belastung

    - warum es Sinn macht die Strategie beizubehalten
    - was uns wirklich bewegt, was uns alle angeht
    - Klima-Herausforderungen
  4. Das erwartet euch 2023:
    u. A. Pozuzo Kaffee

    Chance für Schnellentschlossene (…. Ostern kommt bestimmt bald wieder)
1. Der erste Verlust der Kooperative nach fast 10 Jahren.
Die hohen Kaffeepreise haben uns allen zu schaffen gemacht und uns große Sorgen bereitet, ob wir in Deutschland Akzeptanz am Markt finden würden.

Natürlich lag es nicht an den Röstern, - sie haben z.T. auf Marge verzichtet. Es liegt an den End-Kunden, ob sie bereit sein werden mehr Geld für guten Kaffee auszugeben.
Es stellte sich die Frage, wann die Preis-Elastizität reißt und Kunden, trotz emotionaler Bindung zum Röster ihres Vertrauens, in das Billigsegment abwandern.
Ihr alle habt bewiesen, dass es nicht im großen Stil passiert!
Wie ich von vielen Kollegen erfahren habe, stimmt bei Kaffee die Wertschätzung an ein hochwertiges Produkt weitgehend und wer geringere Margen wieder einigermaßen durch Optimierung der Geschäftsprozesse aufgefangen hat, kann beruhigt in die Zukunft blicken.
Zudem ist eines klar zu erkennen:
Nicht die Kleinröster imitieren die Großen. Nein, die Großen imitieren die Kleinröster (mit edlen Kaffeeprodukten im oberen Preissegment).
Das ist ein gutes Zeichen, denn nur wer gut ist, wird imitiert.
Die Flucht in billigen Kaffee wäre verhängnisvoll, denn wir würden unsere DNA, den Markenkern und Qualität verlieren.
Wir vertrauen deshalb in die langjährige Zusammenarbeit in diesem Marktsegment mit Euch.

Gründe für Verlust unserer Kooperative

Wie kann das bei dem hohen Börsenpreis passieren?
Das erste Mal in der Geschichte unseres Projektes, in dem wir immer wieder versuchen die Bauern in die Zukunft zu führen, hat die Kooperative einen Verlust gemacht.
An sich ist so eine Kooperative nicht da, um Gewinn zu generieren, sondern den Wohlstand der Mitglieder zu mehren.
Dennoch ist ein Verlust von Bedeutung für alle Mitglieder, da sie auch an dem Verlust beteiligt sind.
Wir zahlen immer weit mehr als es vor Ort für den Kaffee geben würde und tätigen nicht nur Vorauszahlungen für die Container, sondern schon weit vor der Verschiffung, um im Frühjahr, Ernte- und Export-Vorbereitungen treffen zu können.
Wie kam es also zu dem Verlust der Kooperative?
Die Gründe sind wie immer mannigfaltig. Einer davon betrifft gestiegene Kosten in vielen Bereichen.
Um es klarzumachen, die Bauern haben wesentlich mehr pro Libra für ihren Rohkaffee bekommen (dem Pergamino - das ist ihr grüner Kaffee, ungeschält, so wie sie ihn abgeben-, die Währung, die für die Cafetaleros zählt), aber auch die Lebenshaltungskosten sind gleichzeitig enorm gestiegen bei gleichzeitiger Inflation. Wie Kaffee wird auch Bio-Dünger am Weltmarkt gehandelt. Hier hat der Ukraine-Krieg Einfluss und den Preis für Bio-Dünger weltweit in die Höhe getrieben.
Er ist deshalb extrem teuer geworden, auch in Peru.
Zudem sind die Transportkosten wegen der extrem gestiegenen Kraftstoffpreise auch in Peru in die Höhe geschnellt.
Ein zweiter wesentlicher Faktor sind die niedrigeren Ernte-Erträge.
Der Kaffee-Rost hat wieder einmal zugeschlagen, wir haben im Schnitt 20 bis 30% weniger Ertrag. Kaffee-Rost tritt leider immer wieder auf.
Wir dachten, wir hätten durch gesunde Sträucher und gute Pflege das Thema im Griff, doch wir müssen weiter lernen damit umzugehen. Bei der ersten Analyse ist uns aufgefallen, dass das auch mit „Global-Warming“ zu tun hat.  Wir haben im Schnitt höhere Durschnittstemperaturen. Das gibt Pilz-Sporen, die sich am Boden befinden, mehr Raum, um sich zu verbreiten.
Wir haben auch mehr Niederschlagstage im Jahr, wobei die Gesamtregenmenge rückläufig ist.
Das fördert das Wachstum der Sporen und bedeutet zudem Erntestress für die Cafetaleros, weil sich die Erntezeit um mehrere Wochen auf ein kleineres Zeitfenster verengt, in dem es optimalerweise nicht regnet.
Grenzen des Machbaren beim Import
Wir haben die ganze Wertschöpfungskette nochmal analysiert und optimiert, um Kosteneinsparungen vorzunehmen (Warenstrom, Wertefluss) und versuchen unsere Kosten so gering wie möglich zu halten.
Wir sparen an allem, nur nicht an der Qualität.
Auch da geht es uns so wie Euch. Wir würden unseren Markenkern - hochwertigen Kaffee verlieren, wenn wir die Qualität nicht halten würden.

Wir können weder die Preisführerschaft noch die Kostenführerschaft anstreben. Das machen die Großen viel besser! Wie in unserer Präambel beschrieben ist nach wie vor die Qualitätsführerschaft zusammen mit sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit, was Mensch und Natur betrifft, unser Ziel.
Die größte Herausforderung war allerdings der erhöhte Kapitaleinsatz.
Mit all den Nebenkosten wird ein 20“ Container schnell mal 40-50.000€ teurer.

Ein echtes Cash-Flow-Problem, bei dem uns ein paar Röster durch vorzeitige Bezahlung sehr, sehr geholfen haben.
Banken geben zwar Kredite, die aber auch limitiert sind und finanziert werden müssen.
Durch die Bank wurden uns hier somit Grenzen des Wachstums aufgezeigt.

2. Rückblick
Dank eurer Wertschätzung für guten Kaffee, der auch noch Menschen mit Gesichtern, Schicksalen und Hoffnungen im Hintergrund hat, ist das Leben in unserem Dorf lebenswerter geworden.
a) aus Sicht der Cafetaleros
Woran machen wir das fest:
Trotz der oben beschrieben Teuerung haben die Cafetaleros die letzten Jahre überdurchschnittlich gut verdient. Aber das ist nicht der einzige Grund.
- Junge Leute kommen wieder zurück ins Dorf, weil sie sehen: Man kann vom Kaffee leben!
- Mehr Unterstützung für Bildung mit dem Freiwilligen-Programm mit deutschen Jugendlichen, die in der Schule unterstützen (aktuell haben wir mit Finja und Eliah sogar 2 junge Unterstützter bis August im Dorf).
- Durch bessere Schulausstattung wie Lehrmaterial, Computer, etc.
- Mehr Frauen „Empowerment“
Im neu geschaffenen „Café Elisa“, das mittels einer Spende einer Rösterei von Frauen des Dorfes gegründet und betrieben wird, bedienen die Frauen mit Stolz ihre Kunden, das gibt ihnen eine neue Art von Selbstbewusstsein.
-  Entwaldungsfreier Wachstum. Der Export von hochwertigen Kaffee hat sich in 10 Jahren verzehnfacht. Wachstum ohne Brandrodung bei nahezu gleichgebliebener Anzahl Mitglieder und Fläche. Zudem nutzen wir für Cascara bestehen Kulturen.

- Gestärktes Selbstbewusstsein. Die Leute sind selbstbewusster geworden.
Die Cafetaleros können ihre Kooperative mit Stolz durch Qualität und erlerntem Knowhow repräsentieren. Der eine oder andere Besucher kann das dort erleben.
Aber auch bei anderen Kooperativen sind sie gerne als Vortragende gesehen. Da sie es geschafft haben sich zu verändern (methodisch und durch die Führungsriege einer neuen Generation) gelten sie als beispielhaft.
Ein Beispiel ist auch, dass sie es geschafft haben, den KaffeekirschenTee, Cascara, der den strengen deutschen Anforderungen entspricht, herzustellen.
- Mehr Wohlstand. Es gibt so manches neue bzw. renoviertes Haus in Miguel Grau, auch der Dorfplatz wurde ausgebessert.
- Umgang mit neuester Technologie (Fotovoltaik, Computer)
- Eigenes Auto für das Projekt Cascara (um den Qualitätsprozess und die Effizienz zu steigern)
- Neue Leitung der Kooperative und neue junge Mitglieder.

- Kooperationen mit anderen Kooperativen (Austausch von Erfahrungen, Ressourcen-Sharing)

b.) aus deutscher Sicht
- Das Vertrauen wächst. Kaum ein bestehender Röster will Proben haben, da wir über Jahre Kontinuität bewiesen haben.
- Wir haben neue Kunden in Deutschland und Österreich/Frankreich/Dänemark/Italien
- Cascara hat nicht nur durch die EU-Zulassung eine große Hürde genommen. Renommierte Tee- und Getränkehersteller haben die Kaffeekirschen ür gut befunden, auf Herz und Nieren getestet, um die strengen Regeln der EU zu bestehen.
- Wir begleiten Startups bei der Entwicklung neuer Getränke aus Cascara.
- Wir sind auch mit dieser Lieferung wieder klimaneutral.
- Um ein kleines Zeichen in der Welt zu setzen und möglichst viele Menschen zu sensibilisieren, ist unser Kaffee einschließlich Röstung klimaneutral.

3. Ausblick

- optimistisch trotz Belastung

Wir blicken trotz aller Widrigkeiten positiv in die Zukunft. Die Themen, die uns letztes Jahr stark belastet haben, werden irgendwann ein Ende haben.

- Warum es Sinn macht die Strategie beizubehalten

Unsere Vision „den Andendschungel von Peru mit Deutschland verbinden“ wollen wir beibehalten.
Dazu bieten wir auch eine individuelle Reise für Röster an!
Ein Thema, das uns länger beschäftigen wird, ist der Klimawandel. Er geht alle etwas an, deshalb wollen wir etwas tun.
Wir sind schon klimaneutral und gleichen unseren ökologischen Footprint vom Anbau bis zum Rösten bereits mit Zertifikaten aus. Das soll nur der erste Schritt sein.

- Wir haben mit befreundeten Röstern Projekte gestartet, um aus Sekundär- wieder Primärwald aufzuforsten.
- Um die Erde nicht nur als Substrat für Kaffee zu sehen, sondern als lebenden Organismus für eine nachhaltige Landwirtschaft, ist der Grundstein für „Terra Preta“ gelegt worden.
Die Herausforderung besteht darin eine dreifache Win-win-win Situation zu erzeugen. Hierbei hat der Bauer einen Vorteil, die Natur gewinnt, und Kunden/Röster als auch Endkunden sehen dabei einen Nutzen.

4. Das erwartet euch 2023

Wir werden auch 2023 wieder die Lieferung von PachaMama Kaffee in bewährter Qualität sicherstellen können.
Um den Cafetaleros den Blick in die Zukunft zu ermöglichen, motivieren wir sie immer wieder etwas „Besonderes“ zu produzieren.
Herausgekommen sind Kaffees mit einem exzellenten Preis-Leistungsverhältnis.

  • MicroLot Geisha (ausverkauft)
  • Cascara, entsprechend der EU-Verordnung
  • Kakaoschalen als Tee
  • Pozuzo Projektkaffee (Deutsch/Österreichischer Kaffee, Made in Peru)

Dieses Jahr bekommen wir erstmals hochwertigen BIO-Kaffee aus Pozuzo.
Die deutschsprachige Kolonie am Rande des Amazonas.

Um von Pozuzo zum besten Kaffee zu kommen, muss man nochmal über 1000 Höhenmeter überwinden, um in ein Kaffeegebiet (1840hm) zu kommen, das als Schattenwald Pinien hat.
Super Idee, die herunterfallenden Nadeln bilden besten Dünger und verhindern die Unkrautbildung.  Ökologisch/Biologisch perfekt und die Qualität in der Tasse ist exzellent.

Der „Kaffee Pozuzo“ hat auch eine wahnsinnig interessante Geschichte.
Hier haben sich Mitte des 18. Jahrhunderts Tiroler und Deutsche Auswanderer niedergelassen, die das Brauchtum, Sprache und Kultur weiterhin pflegen. siehe Wikipedia

Wir freuen uns über eine Anfrage und selbstverständlich könnt Ihr Muster anfordern.

Wir möchten daher noch einmal betonen, wie dankbar wir sind, so gute Partner- und Freundschaften mit Euch zu haben und schätzen das Vertrauen in unser kleines Projekt.
Wir wünschen Euch einen erfolgreichen Start ins neue Jahr und vor allem Gesundheit, weiterhin viel Erfolg und viele glücklichen Kunden.

Und denkt dran: PachaMama - Guter Kaffee macht glücklich!
…. nicht nur Genießer
…. sondern auch die Bauern in Peru


Wir freuen uns, von Euch zu hören!

Walter&Margot


PS: Für Anregungen und Hinweise sind wir dankbar. Jedes Feedback ist willkommen.

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Patrick I Gründer der Coffee Pirates